Meter für Meter kämpft sich der groß gewachsene Radfahrer auf seinem leuchtend gelben Fahrrad die schmale, gewundene Straße vom Thayatal hinauf. Oben angekommen nimmt er mit einem breiten Lächeln seinen Radhelm ab, setzt sich auf die Bank unter dem schattigen Baum und nimmt einen tiefen Schluck aus seiner Wasserflasche. Er ist zufrieden. Von hier genießt er den weiten Blick über die sommerliche Landschaft des Thayatals, die sich, durchzogen von Wiesen und Wäldern und gespickt mit kleinen Ortschaften, vor ihm ausbreitet.
Heiko Zimmer ist gebürtiger Hamburger und vor Kurzem in seine Wahlheimat Wien übersiedelt. „Tourenfahren war immer mein Jugendtraum“, erzählt der durchtrainierte 67-Jährige. Schon mit zehn, elf Jahren habe er davon geträumt, mit dem Fahrrad zum Ferienhaus seiner Eltern an die Ostsee zu fahren. Dazu sei es allerdings nie gekommen. Und so befand sich eine ausgedehnte Radtour seit Jahren auf seiner To-do-Liste.
Bis zum Frühsommer 2022, dann packte der stets gut gelaunte Hamburger seine Sachen inklusive einer Filmkamera zusammen und unternahm seine erste Solo-Radreise mit Zelt auf dem Kamp-Thaya-March-Radweg. Dabei entdeckte Heiko seine Liebe zum Waldviertel und die Erfahrungen mit der Natur, den Menschen und auch mit sich selbst motivierten ihn zu mehr: „Das hat mir so, so gutgetan. Ich wollte andere motivieren, auch so etwas zu machen.“ Mit den Filmaufnahmen startete er den YouTube-Kanal „Heiko auf Touren“, um die Erlebnisse dieser Tour und aller folgenden zu teilen.
Im August des vergangenen Jahres war Heiko dann im Thayatal unterwegs. Von seiner Unterkunft im Thayahof in Hollenbach aus durchquerte er die Region in den verschiedenen Richtungen und produzierte dabei eine ganze Reihe von Filmen, die er auf seinem YouTube-Kanal veröffentlichte. Neben der Landschaft interessierten Heiko vor allem auch die Menschen, denen er begegnete. „Das Besondere waren die Begegnungen mit den Menschen. Das war so wunderschön“, berichtet er von seinen Thayatal-Touren. Immer wieder hielt er die Gespräche und Begegnungen mit der Filmkamera fest. „Natur und Menschen, das kann ich auch nicht trennen. Beides ist meinem Herzen sehr nah. Das Thayatal ist jedenfalls total interessant“, schwärmt Heiko von der Region.
Für den ruhigen Hamburger steht jedenfalls fest, dass die Touren hier im Thayatal erst der Anfang waren: „Es ist eine spontane Liebe und ich fühle mich sehr zu Hause hier. Ich werde in jedem Fall in diesem Sommer wieder im Thayatal unterwegs sein. Vielleicht aber auch schon im Frühjahr“, meint er augenzwinkernd mit einem Lächeln.
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